Rheinburgenweg; Trechtingshausen-Bingen

27. Oktober 2019

2019 10 27

Auf der "Golden-gate-bridge"

Zwischen Trechtingshausen und Bingen wird der Rheinburgenweg seinem Namen mehr als gerecht. Die Wanderung begann am Fuß der hoch über vielen Terrassen thronenden, gewaltigen Burg Reichenstein. Als letzte aller Burgruinen am Rhein wurde sie erst 1899 - 1902 in neugotischer Form wieder errichtet. Wenig später kamen die Remagener Eifelfreunde zur Burg Rheinstein, die als allererste im 19. Jahrhundert von Prinz Friedrich von Preußen möglichst originalgetreu wieder aufgebaut wurde. 1973 erlangte die Burg traurige Berühmtheit, als durch einen unglücklichen Verkauf wertvollstes Inventar verloren ging. 1975 erwarb der Opernsänger Hermann Hecher die Burg und ließ sie mit Hilfe eines Fördervereins mustergültig wieder instand setzen. Die Besichtigung gilt als höchst lohnend, war aber aus Zeitgründen leider nicht möglich.

Kurz danach kehrten die Wanderer im Ausflugslokal Schweizerhaus mit phantastischem Ausblick zur Rast ein. Dann ging es weiter durch raschelndes Laub auf traumhaften Waldpfaden. In der Steckeschlääferklamm überquert der Weg den kleinen Bach immer wieder auf insgesamt 15 Holzstegen. Einem darunter gaben die Wanderer wegen seiner speziellen Konstruktion den Spitznamen "Golden-gate-bridge". Von Künstlern wurden in der Klamm 66 Kobolde versteckt. Soweit sie sich entdecken ließen, waren es muntere, fröhliche Gesellen.

Und dann kam plötzlich eine Sensation: eine echte Hängebrücke, nur für Fußgänger. 2007 wurde sie errichtet, ist 38 m lang, nur einen Meter breit und schwankt beträchtlich. Nicht alle wagten sich hinüber, obwohl sie angeblich bis zu 150 Personen verkraftet.

Vorbei an der Ausgrabungsstätte eines römischen Gutshofes kam der Abstieg ins Rheintal. Dort sahen sich die Remagener der imponierenden Burgruine Ehrenfels gegenüber und unten auf seiner kleinen Felseninsel dem Mäuseturm. Kaum zu glauben, dass der Turm noch bis Anfang der 70er rund um die Uhr besetzt war, um von dort die Schifffahrt durch das gefährliche Binger Loch zu steuern. Heute ist die Fahrrinne hinreichend vertieft und die Strömung reguliert.

Eine günstige Zugverbindung wurde spontan genutzt und die geplante Einkehr zum Schluss zur allseitigen Zufriedenheit nach Remagen verlegt.

Foto: Der Remagener Eifelverein auf der "Golden-gate-bridge"

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