10. November 2019
Über den Wolken
Wandern an einem solch trüben Tag? Wer sich beim Blick aus dem Fenster am frühen Morgen nicht davon abhalten ließ, wird diese phantastische Rundwanderung von Schuld über Winnerath und Insul so schnell nicht vergessen. Zwar war es auch beim Start in Schuld lausig kalt und neblig und auch bei den beiden Aussichtstürmchen nach steilem Aufstieg war es keinen Deut besser, von Aussicht keine Spur. Aber dann, nach kurzem weiteren Anstieg, brach plötzlich die Sonne durch. Ein atemberaubendes Bild: alle Eifeltäler ringsum eingehüllt in dickem Nebel, aus dem die Höhenzüge herausragten und darüber ein tiefblauer, wolkenloser Himmel!
Den kleinen Ort Winnerath durchquerten die Remagener Eifelfreunde erneut im Nebel, bestaunten an einem Gatter ein neugieriges Rudel Damwild und dann ging es wieder über eine weite Hochfläche bei strahlendem Sonnenschein. Erst beim Abstieg nach Insul mussten die Wanderer dann nochmals in die Wolken eintauchen, die sich aber im Laufe des Nachmittags schon bald auch unten im Ahrtal auflösten.
An der historischen Hahnensteiner Mühle wurde gerastet. Oh Schreck, eine volle Thermoskanne fiel vom Brückenmäuerchen in den reißenden Mühlbach! Zwei beherzte Wanderinnen rannten blitzschnell hinterher und fischten die kostbare Fracht tatsächlich noch gerade rechtzeitig am Mühlenrechen heraus. Der Kaffee war sogar heiß geblieben.
Zwischen Insul und Schuld führt dieser Weg an einer großen Sehenswürdigkeit vorbei, die kaum bekannt ist. Dort, an der sogenannten Prümer Pforte, rauscht die Ahr Strudel bildend am Fuß einer senkrechten, hohen Felswand entlang. Keine Bebauung, keine Straße stört dieses malerische Bild.
Schuld ist berühmt für seine Gastlichkeit. Und so nutzten die Remagener gerne die Chance zur fröhlichen Einkehr.
Foto: Nebel in den Tälern, Sonne auf den Höhen